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Gedenkstätte für NS Zwangsarbeiter in Wolfhagen eingeweiht

Am 16. Juni wurde eine Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeiter auf dem Wolfhager Friedhof eingeweiht. Wir waren dabei, finden Sie das Grußwort von Marie-Pascale Devignon-Tripp hier:

Mahnmal für eine friedliche Welt

Einweihung der Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeiter auf dem Wolfhager Friedhof

Es soll ein Gedenk- und Lernort werden: Marie-Pascale Devignon-Tripp, Phillip Landgrebe, Wolfgang Leffringhausen, Sabine Dalbert, Jonathan. Bergau, Evelyn Hojn, Wolfhagens künftiger Bürgermeister Dirk Scharrer, Diderio Cocca, Reinhard Schaake, Jan Krzymowski, Kathrin Ufholz und Jürgen Damm nach der Einweihung. Foto: Chris Brümmer-Ulrich

Wolfhagen – Der Friedhof in der Wolfhager Kernstadt war am Freitag Schauplatz einer beeindruckenden Veranstaltung: der Enthüllung eines Steins und einer Gedenktafel für die in Wolfhagen begrabenen Zwangsarbeiter der NS-Zeit.

Der Stein ist der Grabstein von Gabriel Kulczycki, der an diesem Tag vor inzwischen 62 Jahren gestorben ist. Während der Feierstunde wurde die Arbeit des Arbeitskreises „NS-Zwangsarbeit und Friedhof Wolfhagen“ gewürdigt. Umrahmt vom Posaunenchor Wolfhagen sprachen nach der Begrüßung durch Pfarrerin Katharina Ufholz zunächst Phillip Landgrebe, Historiker an der Universität Kassel, der den Stein ins Rollen gebracht hatte, Oberst a. D. Jürgen Damm vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der mahnend auch als Kriegszeitzeuge sprach, Wolfhagens Bürgermeister Reinhard Schaake und Wolfgang Leffringhausen, Mitglied des Arbeitskreises, der mit seinem Steinmetzbetrieb den alten Grabstein von Gabriel Kulczycki aufgearbeitet und aufgestellt hat.

An die Zwangsarbeiter und ihr Leid erinnerten mit eindrücklichen Worten der polnische Vizekonsul Jan Krzymowski, Marie-Pascale Devignon-Tripp vom Deutsch-Französischen Forum Kassel und stellvertretend für den italienischen Generalkonsul Didero Cocca vom Verein ASG Italia 1972 Kassel.

Jonathan Bergau, stellvertretender Dekan des Kirchenkreises Wolfhagen-Hofgeismar, schloss die kurzen Reden ab, bevor Sabine Dalbert und Evelyn Hojn vom Arbeitskreis den Stein und die Tafel enthüllten und so der Öffentlichkeit übergaben. Alle Redner waren sich einig: Gemeinsam arbeite man für eine friedliche Welt, und deshalb sei es wichtig, sich zu erinnern, was Menschen Menschen antun können, gerade auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges.

Quellenangabe: Wolfhager Allgemeine vom 19.06.2023, Seite 7

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